Foto: Barbara Bechter
D er Architekt Carl Weichardt erhielt vom Papierfabrikanten Martin Adolf Schröder (1853–1902), dessen Vater Gottlieb Adolf Schröder der Geschäftsführer des Leipziger Papierhandelsgeschäft „Sieler & Vogel“ war, den Auftrag, ein repräsentatives Wohnhaus im Herzen Leipzigs zu errichten. Im Hof befindet sich das einstige Kutschenhaus. Die Villa sowie das Kutschenhaus, welches über ein eigenes Tor zur Talstraße zugänglich ist, wurden im barocken Stil liebevoll und detailgetreu restauriert. Der eindrucksvolle Torbogenerinnert durch den erhaltenen Schriftzug an die damaligeNutzung als Papierlager von „Sieler & Vogler“. Im Laufe der Zeit nahm der Verfall der Gebäude auf Grund mangelnder Sanierung unaufhaltsam seinen Lauf. Ende der 1980er Jahre wurden die Gebäude unbewohnbar. Brandstiftung und Diebstähle der historischen Ausstattung trugen weiter zum Verfall der Ruinen bei.
2009 wurde die Villa Schröder von einem Leipziger Bauunternehmen gekauft. Im April 2010 begann die umfangreiche Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Sie umfasste neben der Komplettüberarbeitung des Natursteins und der Ergänzung fehlender Elemente auch die detailgetreue Wiederherstellung der Innenräume. Die Villa Schröder und das Alte Papierlager ist als Stadtpalais konzipiert und erbaut worden. Ihr architektonischer Stil entspricht dem Historismus, bzw. dem Gründerzeitstil. Als Baumaterial wurde weitestgehend Naturstein verwendet. Auch bei der Sanierung wurde auf die Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands mit Erkern, Schmuckgiebeln, Säulen, Zierbändern und Balustern Wert gelegt. Das heutige Dach decken dunkelrot lasierte Ziegel, die nachgebrannt und nach Originaltechnik verlegt wurden.